Volkskrankheit Depression - auch in Ihrem Unternehmen!?

 

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In beinahe jedem Unternehmen in Deutschland gibt es statistisch gesehen depressiv erkrankte Mitarbeitende. 20 % der Beschäftigten haben schon einmal die Diagnose Depression erhalten und weitere 19 % vermuten erkrankt zu sein, jedoch bisher ohne ärztliche Diagnose. 15 % der Mitarbeiter*innen haben sogar bereits einen Suizid oder Suizidversuch eines/r Kolleg*in miterleben müssen (Quelle: 5. Deutschland-Barometer Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe).

Ganz abgesehen vom großen persönlichen Leid der Betroffenen bedeuten diese Zahlen auch hohe Kosten für das Unternehmen.

Prof. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Inhaber der Senckenberg-Professur an der Goethe-Universität Frankfurt, sieht seitens der Unternehmen allerdings ein Wissensdefizit und fordert diese dringend auf, Basiswissen und Handlungskompetenz zu Depression und Suizidprävention aufzubauen. Nur so könnten Arbeitgeber dazu beitragen, dass betroffene Beschäftigte schneller eine professionelle Behandlung bekommen. Denn Depression sei grundsätzlich gut behandelbar, dies bleibe jedoch oft aus. Viel zu häufig schleppen sich Betroffene noch zur Arbeit, können ihre Leistung aber nicht mehr ansatzweise erbringen.

Bislang geben nur 22 % der an Depression erkrankten Mitarbeitenden an, mögliche Anlaufstellen bei psychischen Problemen in ihrer Organisation zu kennen. Dabei sind Menschen mit Depressionen laut Hegerl im gesunden Zustand oft Leistungsträger im Unternehmen und sehr dankbar dafür, wenn sie im Unternehmen auf Verständnis und sachgerechte Reaktionen stoßen.

Peer-Beratungen, bei denen Mitarbeitende mit Depressionserfahrung niederschwellige Beratungen für Kolleg*innen anbieten, stellen nur eine von vielen Möglichkeiten dar, vertrauliche Anlaufstellen für Betroffene im Unternehmen zu etablieren.

Schulungen von Führungskräften, Personalverantwortlichen, des Betriebsrats, der Schwerbehindertenvertretung sowie Informationen für alle Mitarbeitende können helfen, Betroffenen schneller professionelle Hilfe zukommen lassen zu können.

 

von Sina Baumeister, Dipl.-Pädagogin, Trainerin

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