Davon profitieren alle: Alternativen zum Dienstwagen

 

War der Firmenwagen früher noch sehr begehrt, ist das Interesse mittlerweile rückläufig. Zwischenzeitlich gibt es etliche Alternativen, sowohl zur Fortbewegung als auch als Anreiz für die Mitarbeiter. Da die Mobilitätsalternativen im Rahmen der Urbanisierung zunehmend beliebter werden, öffnen sich den Unternehmen ganz neue Möglichkeiten, um die Beschäftigten bei der Stange zu halten.

Ein japanischer Pharmahersteller macht es mit der Einführung eines Mobilitätsbudgets vor. Natürlich können nicht alle Beschäftigten auf einen Dienstwagen verzichten. Aber die Mitarbeiter, die ihren Dienstwagen nicht benötigen, erhalten stattdessen eine Kreditkarte mit einem monatlichen Verfügungsrahmen, der den Kosten des teuersten Dienstwagens entspricht, auf den der Beschäftigte Anspruch hätte. Zusätzlich gibt es dort die Möglichkeit Kreditkarte und Dienstwagen zu kombinieren. D. h., wenn der Mitarbeiter sich für ein kleineres Dienstwagenmodell entscheidet, erhält er die Preisdifferenz zum teuren Modell über seine Kreditkarte. Was der Mitarbeiter mit diesem Guthaben macht, bleibt ihm überlassen, er ist nicht verpflichtet, diese Summe für Mobilitätsalternativen zu verwenden. Bis zu drei Jahre können die Kreditkartenguthaben angespart werden. Die Kreditkarte gilt dabei als elektronischer Gutschein, das Guthaben wird vom Bruttolohn abgezogen und der private Nutzen pauschal versteuert.

Diese Regelung scheint sehr erfolgreich zu sein. Mittlerweile verzichtet ein Viertel der Führungskräfte komplett auf einen Dienstwagen und die restlichen drei Viertel wählen meistens ein kleineres Modell, als ihnen eigentlich zustünde. Das Statussymbol Auto scheint also nicht mehr so begehrt zu sein. Das mag u. a. an vermehrten Staus, mangelnden Parkplätzen, drohenden Fahrverboten und daran liegen, dass der jüngeren Generation der PKW nicht so wichtig ist. Das Smartphone z. B. hat einen viel höheren Stellenwert. Hinzu kommt, dass die Versteuerung für die private PKW-Nutzung relativ hoch ist. Allerdings ist für einige Mitarbeiter, wie z. B. Außendienstler, der Dienstwagen nach wie vor unverzichtbar.

Hauptsächlich Großunternehmen haben zwischenzeitlich darauf reagiert und erweitern die Alternativen zum Dienstwagen bis hin zum Mobilitätsbudget ähnlich dem gerade geschilderten Beispiel. Für den Arbeitgeber selbst ein positiver Nebeneffekt, er macht sich damit attraktiver. Sowohl was die Gewinnung der stark umworbenen Nachwuchsführungskräfte angeht, als auch hinsichtlich der Mitarbeiterbindung.

Steigend ist grundsätzlich auch die Nachfrage nach Leasingrädern oder E-Bikes. Es besteht die Möglichkeit, diese über den Arbeitgeber durch eine Bruttogehaltsumwandlung anzuschaffen - also steuer- und sozialabgabenvergünstigt. Wie beim Auto muss aber auch hier ein Prozent des Anschaffungspreises pro Monat versteuert werden. Beim besagten japanischen Pharmahersteller werden Mitarbeiter, die mit dem Rad zur Arbeit kommen, zusätzlich mit einem steuerfreien Pauschalbetrag von 44,00 € monatlich belohnt. Dort hat man die Erfahrung gemacht, dass der Weg zur Arbeit das Verhalten prägt. Soll heißen, wer z. B. regelmäßig öffentliche Verkehrsmittel nutzt, nimmt auch auf Dienstreisen seltener ein Taxi. Davon profitieren sowohl die Umwelt, die Unternehmen und im Falle des Radfahrens natürlich die Gesundheit des Mitarbeiters.

Weitere Alternativen können die Bahncard, Mietwagen, Carsharing oder das Jobticket sein. Auch vom Unternehmen initiierte Mitfahrzentralen erfreuen sich großer Nachfrage. Sind Firmenwagen unverzichtbar, werden diese häufig nach und nach durch Elektroautos ersetzt. Unternehmen, die eigene Ladesäulen an den Standorten haben, bieten den Strom für Mitarbeiter oft sogar kostenlos an.

Sinnvolle Möglichkeiten, den Dienstwagen, der nicht unbedingt erforderlich ist, durch andere Leistungen zu ersetzen. Die Umwelt dankt es allemal.