NEU! Symposium Sucht - Prävention und Hilfe im Betrieb

In diesem Symposium erhalten Sie in vier Vorträgen einen Überblick über Merkmale und Auswirkungen verschiedener Abhängigkeitserkrankungen. Sie erfahren, wie Sie als Arbeitnehmervertreter Betroffene bei der Bewältigung des Suchtproblems unterstützen und wie Sie Suchterkrankungen im Betrieb bereits präventiv entgegenwirken können. Zudem haben Sie in unseren Workshops die Möglichkeit, zwei für Sie besonders relevante Themen auszuwählen und intensiv zu behandeln.

Das Thema Sucht ist so vielschichtig wie noch nie zuvor. Nicht allein Alkohol und Medikamente, sondern auch anderen Formen der Abhängigkeit und des Missbrauchs stellen die betriebliche Suchtprävention vor große Herausforderungen – ob Drogenabhängigkeit, Online-, Glücksspiel oder sogar Sportsucht. Neben den dramatischen Konsequenzen im Privatleben der Betroffenen wirkt sich Suchtverhalten meist auch auf das Berufsleben negativ aus: das Unfallrisiko und die Fehlzeiten steigen, die Leistungsfähigkeit der Betroffenen sinkt im schlimmsten Fall bis hin zur Arbeitsunfähigkeit.

Tag 1

Vortrag 1: Suchterkrankungen – Fakten, Mythen, Konsequenzen

• Abhängigkeitserkrankungen – was ist das überhaupt?
• Gebrauch, Missbrauch, Sucht – wo ist der Unterschied?
• Sucht – (k)eine Krankheit wie alle anderen?
• Auswirkungen für betroffene Unternehmen

Referent: B. Samberger, Diplom–Sozialpädagoge, Systemischer Berater und Therapeut

Vortrag 2: Hilfestellung für Betroffene im Betrieb – Beispiel Alkohol

• Vorgehen bei begründeter Vermutung eines Suchtproblems
• Problemlösungsstrategien und Handlungshilfen
• Co-Abhängigkeit erkennen
• Anwendung der Interventionskette im Sinne des konstruktiven Drucks
• Umgang mit Rückfällen

Referentin: B. Schuster, Suchtexpertin und Coach

Workshop-Phase mit 2 Workshops zur Auswahl!

Workshop 1: Betriebsvereinbarung Sucht im Betrieb

• Suchtprobleme aus rechtlicher Sicht
• Grundlagen einer Betriebsvereinbarung zum Thema Sucht
• Formale Vorschriften und wichtige Gestaltungselemente
• Struktur eines Stufenplans
• Hürden und Barrieren bei der Umsetzung

Referentin: S. Holker, Rechtsanwältin

Workshop 2: Beratung – Hilfe geben, Klartext reden!

• Lösungsorientierte Gesprächsführung mit abhängigen oder gefährdeten Kollegen
• Geeignete Rahmenbedingungen
• Durchführung des Beratungsgesprächs
• Umgang mit Emotionen und Techniken der Deeskalation
• Eigene Grenzen erkennen

Referentin: B. Schuster, Suchtexpertin und Coach

Tag 2

Workshop-Phase mit 2 Workshops zur Auswahl!

Workshop 3: Hirndoping am Arbeitsplatz

• Das Phänomen Hirndoping aus der Pillendose
• Beweggründe zur Einnahme leistungssteigernder Substanzen
• Wirksamkeit und gesundheitliche Risiken psychoaktiver Substanzen
• Begünstigende Einflussfaktoren
• Präventive Maßnahmen im Unternehmen

Referentin: J. Hagenbuck, Trainerin und Beraterin

Workshop 4: Digitale Sucht

• Medienabhängigkeit – wenn Smartphone und Co. zur Sucht werden
• Gaming Disorder – problematisches Computerspielen
• Krankhaftes Glücksspiel und Wetten
• Auswirkungen für die Betroffenen – privat und am Arbeitsplatz
• Behandlungsmöglichkeiten

Referent: B. Samberger, Diplom–Sozialpädagoge, Systemischer Berater und Therapeut

Vortrag 3: Betriebliche Prävention – Strategien zum Umgang mit der Sucht 

• Risikofaktoren für die Entstehung von Sucht
• Frühwarnsystem in der betrieblichen Suchtprävention
• Grundlagen der betrieblichen Suchtprävention: Aktionen und Programme
• Unternehmensrichtlinien, Guidelines und Self-Compliance
• Interne Akteure und Zusammenarbeit mit externen Beratungsstellen

Referent: S. Brodersen, Arbeits- und Organisationspsychologe, Mediator

Vortrag 4: Betriebliches Eingliederungsmanagement und Sucht

• BEM und Sucht – der gesetzliche Handlungsrahmen
• Praktische Hinweise für die Einführung und Umsetzung im Betrieb
• Zusammenarbeit Unternehmensführung und Betriebsrat
• BEM versus Stufenplan der Intervention

Referent: H.P. Schneider, Rechtsanwalt und Dipl.-Psychologe